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Wann ist eine Schulter Operation nötig?

Eine Schulteroperation kann in verschiedenen Situationen notwendig sein, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht ausreichend wirksam sind. Einige der häufigsten Gründe für eine Schulteroperation sind:

  1. Rotatormanschettenriss: Wenn eine oder mehrere Sehnen der Rotatormanschette, die die Schulter stabilisiert, gerissen sind und zu einer Funktionsstörung des Gelenkes führen. Auch kleine Risse gehören genäht, es kommt sonst zu einer Vergrösserung des Risses in den nächsten 5-7 Jahren. Ein Sehnenriss heilt nicht von alleine.
  2. Schulterinstabilität: Wenn das Schultergelenk wiederholt aus seiner normalen Position rutscht (Schulterluxation oder Schulterinstabilität), soll eine Operation in Betracht gezogen werden, um die Gelenkstabilität wiederherzustellen und weiteren Schaden am Gelenk zu verhindern.
  3. Schulterarthrose: Bei fortgeschrittener Schulterarthrose kann eine Operation wie eine Schultergelenkersatzoperation (Schulterendoprothese) erwogen werden, um das geschädigte Gelenk durch eine Prothese zu ersetzen und so die Funktion und Kraft wiederherzustellen.
  4. Labrumläsionen: Die Behandlung von Labrumläsionen hängt von der Art und Schwere der Verletzung ab. In einigen Fällen kann eine konservative Therapie ausreichend sein, die Ruhe, physikalische Therapie, Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente beinhaltet. Wenn jedoch die Schädigung schwerwiegender ist und konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine Operation erforderlich sein. In der arthroskopischen Operation kann der Arzt das beschädigte Labrum reparieren oder rekonstruieren, um die schmerzfreie Funktion der Schulter wiederherzustellen.
  5. Schulterfrakturen: Bei schweren Knochenbrüchen im Schulterbereich, wie beispielsweise einem Schlüsselbeinbruch,Oberarmkopfbruch oder Gelenkspfannenbruch, kann eine Operation notwendig sein, um die Knochen wieder in die richtige Position zu bringen, sie zu stabilisieren und so die Knochenheilung zu gewährleisten. Ein wesentlicher Vorteil dieser Behandlung ist die Möglichkeit der funktionellen Nachbehandlung unmittelbar nach der Operation, damit das Gelenk beweglich bleibt.
  6. Schulterimpingement: Bei einer Engstelle unter dem Schulterdach können Sehnen und Schleimbeutel eingeklemmt werden, was zu Schmerzen und Entzündungen führt. Wenn konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente und Injektionen nicht ausreichend wirken, kann eine Operation in Betracht gezogen werden, um die Engstelle zu erweitern und den Druck auf die Sehnen zu reduzieren.
  7. Sehnenentzündungen der Bizepssehne: Bei schweren Sehnenentzündungen oder Sehnenschäden, wie beispielsweise der Bizepssehne, kann eine Operation erforderlich sein, um die Führung der geschädigten Sehne zu reparieren und zu rekonstruieren.
  8. Frozen Shoulder (Adhäsive Kapsulitis): Bei dieser Erkrankung versteift das Schultergelenk allmählich, was zu starken Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Eine Operation wird normalerweise als letztes Mittel in Erwägung gezogen, wenn konservative Maßnahmen nicht die gewünschte Besserung bringen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Schulteroperation nicht immer die erste Behandlungsoption ist. Oftmals werden zunächst konservative Ansätze wie Physiotherapie, Schmerzmedikation oder entzündungshemmende Therapien eingesetzt. Eine Operation wird meist erst dann in Betracht gezogen, wenn diese nicht den gewünschten Erfolg bringen oder wenn es sich um eine schwere Verletzung oder einen Zustand handelt, der eine chirurgische Intervention erfordert. Jeder Fall ist einzigartig, und die Entscheidung für eine Schulteroperation sollte immer in Absprache mit einem erfahrenen Orthopäden und Traumatologen getroffen werden, der die individuelle Situation des Patienten bewerten kann.

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Wie ist der Ablauf einer Schulter OP?

Der genaue Ablauf einer Schulteroperation kann je nach Art der Verletzung oder des Zustands, der behandelt wird, variieren. Hier ist jedoch eine allgemeine Übersicht über den typischen Ablauf einer arthroskopischen Schulteroperation:

  1. Vorbereitung: Vor der Operation wird der Patient vom Anästhesisten über die Art der Anästhesie informiert, die für die Operation verwendet wird. Es gibt zwei Hauptarten von Anästhesie: Vollnarkose und Regionalanästhesie (lokale Betäubung). Der Chirurg wird den geplanten Eingriff mit dem Patienten besprechen und mögliche Risiken und Vorteile erläutern.
  2. Eintritt in den Operationssaal: Der Patient wird in den Operationssaal gebracht und auf den Operationstisch positioniert. Die notwendigen Vorbereitungen für die Anästhesie werden getroffen, und die Überwachungsgeräte werden angeschlossen.
  3. Arthroskopische Instrumente: Bei den meisten Schulteroperationen wird die sogenannte arthroskopische Technik verwendet. Hierbei werden mehrere kleine Einschnitte um die Schulter herum gemacht. Durch diese Einschnitte werden winzige Instrumente, darunter eine Kamera (Arthroskop), in das Gelenk eingeführt.
  4. Erkundung des Gelenks: Die Kamera ermöglicht es dem Chirurgen, das Innere des Schultergelenks auf einem Monitor genau zu betrachten. So kann er die genaue Ursache der Verletzung oder des Problems identifizieren.
  5. Durchführung der Operation: Abhängig von der Diagnose und dem geplanten Eingriff können verschiedene Reparaturen durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Wiederherstellung eines gerissenen Labrums oder einer beschädigten Sehne. Der Chirurg kann auch Knochenstrukturen, wie den Oberarmkopf, glätten oder reparieren sogar Verschrauben, wenn nötig.
  6. Abschluss der Operation: Nachdem die notwendigen Reparaturen durchgeführt wurden, werden die Instrumente aus dem Gelenk entfernt, und die kleinen Einschnitte werden mit Nähten oder Klebeband verschlossen.
  7. Aufwachphase: Die Anästhesie wird noch am OP-Tisch beendet und der Patient in den Aufwachraum gebracht, wo er von medizinischem Personal überwacht wird, bis er schmerzfrei und wach auf die Bettenstation gebracht werden kann.
  8. Nachbehandlung: Die postoperative Phase ist entscheidend für den Erfolg der Operation. Der Patient wird in der Regel eine Physiotherapie erhalten, um die Beweglichkeit und Stärke der Schulter wiederherzustellen und zu verbessern.

Es ist wichtig zu beachten, dass je nach Art der Operation und individuellen Umständen des Patienten der Ablauf variieren kann. Der Chirurg wird den Patienten vor der Operation ausführlich über den geplanten Eingriff und die Nachsorge informieren.

Welche Komplikationen kann es bei und nach einer Schulter OP geben?

Bei einer Schulteroperation, wie bei jedem chirurgischen Eingriff, können bestimmte Komplikationen auftreten. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jeder Patient Komplikationen entwickelt, und die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen kann von verschiedenen Faktoren abhängen, einschließlich Ihres Zustands, der Art der Operation und der postoperativen Pflege. Es ist wichtig, dass Sie alle Fragen und Bedenken bezüglich der Operation mit Ihrem Arzt besprechen, bevor Sie sich für den Eingriff entscheiden. Ihr Arzt wird Sie über mögliche Komplikationen informieren und Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. In den meisten Fällen verläuft eine Schulteroperation erfolgreich, und die meisten Patienten erholen sich nach eine Schulter-Operation gut.

Einige mögliche Komplikationen bei und nach einer Schulteroperation sind:

  1. Infektion: Eine Wundinfektion kann auftreten, wenn Bakterien in die Operationswunde eindringen. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen, Rötungen oder Eiterbildung führen.
  2. Bluterguss oder Hämatom: Blutungen können nach der Operation auftreten und zu einem Bluterguss in der Schulter führen.
  3. Steifheit und Bewegungseinschränkung: Nach der Operation kann die Schultersteifheit auftreten, die die Bewegungsfreiheit einschränken kann. Der Zeitpunkt,  die Duchführung und die Dauer der Operation sind von entscheidender Bedeutung. Je früher, je gewebeschonender und je zügiger der Eingriff vonstattengeht, umso geringer ist das Risiko.
  4. Nervenschäden: In seltenen Fällen können Nerven in der Nähe der Operationsstelle beeinträchtigt werden, was zu Taubheit, Kribbeln oder Schwäche im Arm führen kann.
  5. Nachblutungen: In einigen Fällen kann es nach der Operation zu Nachblutungen kommen, die Schmerzen und Schwellungen verursachen können.
  6. Thrombose: Die Immobilität nach der Operation kann das Risiko einer Thrombose (Bildung eines Blutgerinnsels) in den Beinvenen erhöhen.
  7. Schulterinstabilität: Bei einigen Schulteroperationen, insbesondere bei Reparaturen von Labrumläsionen oder bei Schulterluxationen, kann es zu einer erneuten Schulterinstabilität kommen.
  8. Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen können Patienten eine allergische Reaktion auf Anästhesie, andere Medikamente oder Implantate entwickeln, die während der Operation verwendet werden.

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Ist es bei einer Schulter OP besonders wichtig von einem Schulterspezialisten behandelt zu werden?

Ja, es ist besonders wichtig, von einem Schulterspezialisten behandelt zu werden, wenn eine Schulteroperation in Betracht gezogen wird. Die Schulter ist ein komplexes Gelenk mit einer Vielzahl von Strukturen, die eng miteinander verbunden sind. Eine präzise Diagnose und eine qualifizierte Behandlung sind entscheidend für den Erfolg der Operation und die Genesung des Patienten. In der Durchführung zählt Erfahrung und Routine. Je früher die Diagnose erstellt und eine notwendige Operation durchgeführt wird, je gewebeschonender und je zügiger der Eingriff selbst vonstattengeht, dementsprechend geringer ist das Risiko nach einer Schulteroperation Ein Schulterspezialist ist ein Orthopäde und Unfallchirurg, der sich auf die Diagnose und Behandlung von Schulterverletzungen und -erkrankungen spezialisiert hat. Diese Ärzte haben zusätzliche Ausbildung und Erfahrung im Bereich der Schulterchirurgie und sind mit den neuesten Techniken und Behandlungsmethoden vertraut.

Schulteroperationen können eine Herausforderung darstellen und erfordern ein hohes Maß an Fachwissen und Geschicklichkeit, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ein Schulterspezialist kann genau feststellen, welche Art von Operation für Ihren spezifischen Zustand am besten geeignet ist und die Operation mit größter Sorgfalt und Präzision durchführen.

Darüber hinaus kann ein Schulterspezialist eine umfassende Vor- und Nachsorge bieten, einschließlich der Erstellung eines individuellen Therapieplans zur Rehabilitation nach der Operation. Die richtige postoperative Betreuung und Physiotherapie sind entscheidend für die vollständige Wiederherstellung der Schulterfunktion.

Wenn Sie eine Schulterverletzung oder -erkrankung haben und eine Operation in Betracht ziehen, ist es ratsam, sich von einem Schulterspezialisten untersuchen und behandeln zu lassen. Nur so kann Ihnen die bestmögliche medizinische Versorgung geboten und sichergestellt werden, dass die Operation und Genesung eine erfolgreiche ist.

Dr. Martin Schwarz, MSc, Prim. a.D.
Facharzt für Unfallchirurgie,
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie Schulterzentrum Wien
Ordination für Schulter, Knie und Sportverletzungen