Unter einer Schulterarthrose versteht man den Verschleiß im Schultergelenk. Im Laufe des Lebens unterliegt das Schultergelenk einem gewissen Verschleiß, bei dem die den Knochen überziehende Knorpelschicht im Gelenk dünner wird. Wenn dieser Verschleiß das normale Maß jedoch überschreitet, spricht man von Arthrose, im Bereich des Schultergelenks von Omarthrose. Im Anfangsstadium treten nur gelegentlich Beschwerden auf. Mit der Zeit nehmen die Schmerzen jedoch zu und die Beweglichkeit der Schulter wird ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Je früher die Behandlung einer Schulterarthrose beginnt, desto besser lassen sich die Beschwerden und der Gelenkverschleiß kontrollieren.
Bei der Entstehung einer Arthrose im Schultergelenk gibt es die sogenannte primäre Omarthrose und die sekundäre Omarthrose.
Unter der primären Omarthrose versteht man die altersbedingte Entstehung einer Arthrose ohne begleitende Risikofaktoren. Mit anderen Worten, die Schulter unterliegt einer normalen Gelenkalterung. Die genaue Ursache der primären Omarthrose ist noch nicht klar, jedenfalls handelt es sich um eine Abnutzung des Gelenks.
Die Ursache der sekundären Omarthrose sind Verletzungsfolgen. Knochenbrüche im Bereich des Oberarmkopfes (Humerus), oder der Schultergelenkspfanne (Glenoid) können eine Arthrose begünstigen. Ebenso haben das Auskugeln der Schulter (Luxation) und die Folgen einer rheumatischen Grunderkrankung einen Einfluss auf das Entstehen einer sekundären Schultergelenksarthrose. Begleiterkrankungen im Schulterbereich, wie Verletzungen der Rotatorenmanschette oder Stoffwechselerkrankungen mit Durchblutungsstörungen im Oberarmkofbereich (Humeruskopfnekrose), sind ebenso als Ursachen für eine sekundäre Omarthrose bekannt.
Im frühen Stadium wird versucht, die Beschwerden mit Schmerzmitteln und Physiotherapie zu lindern. Langfristig kann es nötig sein, ein künstliches Schultergelenk – eine Schulterprothese – einzusetzen.
Bei der konservativen Therapie werden entzündungshemmende Medikamente verschrieben. Bei fortlaufenden Beschwerden kann auch eine einmalige Gelenkinjektion mit einem Kortisonpräparat erwogen werden. Ein weiterer wichtiger Therapiepfeiler der konservativen Therapie sind physiotherapeutische Übungen für die Schulter.
Bei einer fortgeschrittenen Omarthrose mit komplett aufgebrauchtem Knorpelgleitlager ist die Therapie der Wahl das künstliche Schultergelenk (Schultergelenksprothese). Die Entscheidung zu einer Schulterprothese ist individuell für jeden Patienten zu stellen.
Dr. Martin Schwarz, MSc, Prim. a.D.
Facharzt für Unfallchirurgie,
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie Schulterzentrum Wien
Ordination für Schulter, Knie und Sportverletzungen