Die Rotatorenmanschette ist der Motor der Schulter. Sie besteht aus 3 Hauptsehnen und 2 Zusatzsehnen.
Die Rotatorenmanschette hat die Aufgabe bei Bewegungen der Schulter die Kugel in der Pfanne zu halten und so eine gewisse Stabilität bei Kraftaufwand zu ermöglichen.
Die Risse der Rotatorenmanschette betreffen meistens einen oder zwei und in seltenen Fällen alle drei Hauptsehnen.
Die Zerreißung der Sehnen ist selten ein Unfall, sondern meistens kommt es durch einen eingeengten Subacromialraum (siehe „Impingement“) zu einem Durchscheuern der Sehnen.
Eine besondere Stellung hat hierbei die lange Bizepssehne, die durch das Schultergelenk zieht, und bei Instabilität zu einem Promoter der Rotatorenmanschettenruptur sein kann.
Die Verrenkung der Schulter ab dem 40. Lebensjahr kann zu einem Abriss der Rotatorenmanschette führen. Eine Ultraschall-Untersuchung der Schulter lässt diesen Notfall meistens sofort erkennen.
Die Methode der Wahl bei Rotatorenmanschetten-Ruptur ist die Operation. Selbst Teileinrisse oder kleine Risse haben das Risiko in 2-5 Jahren zu großen Rissen zu werden.
Eigentlich immer! Denn kleine Risse werden grösser und schmerzhafte/funktionseigeschränkte Schultern sind ein Hinweis auf eine instabile Risssituationen mit wachsenden Rissen.
Die Methoden sind vielfältig, von der minimal-invasiven athroskopischen vollständigen Naht über die mini-open Rekonstruktion oder Teilrekonstruktionen bis hin zu einem Muskeltransfer bei jüngeren PatientInnen ist das Spektrum an Möglichkeiten sehr groß. In vereinzelten Fällen ist auch ein neues Schultergelenk die Methode der Wahl. Abhängig ist die Wahl der Methode von der Muskel- und Sehnensituation der Rotatorenmanschette, die in einer MRT-Untersuchung abgeklärt wird.
Dr. Martin Schwarz, MSc, Prim. a.D.
Facharzt für Unfallchirurgie,
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie Schulterzentrum Wien
Ordination für Schulter, Knie und Sportverletzungen